Warum werden Nasen immer größer?

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22 de julho de 2025 3min

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Ouvir episódio
Nase wächst noch nach der Pubertät Wie jedes Körperteil wächst auch die Nase meistens bis zum Ende der Pubertät. Bei Mädchen endet die in der Regel mit 16, bei Jungen etwas später, mit 19 Jahren. Doch bei der Nase ist dann noch nicht Schluss. Das belegen Studien. Das Institut für Medizinische Genetik in Zürich untersuchte zum Beispiel 2.500 Gesichter. Fazit: Die Durchschnittsnase nimmt nach dem 30. Lebensjahr um 0,8 Zentimeter an Länge zu. Eine ähnliche Vergrößerung sah das Forschungsteam bei Ohren. Die vergrößern sich im gleichen Zeitraum um etwa einen Zentimeter. Knorpel verliert Elastizität, Bindegewebe erschlafft Nase und Ohren enthalten Knorpel- und Bindegewebe. Die Nase besteht aus einem Nasenknorpel, der mehrere einzelne Knorpelelemente enthält. Das elastische Knorpelgewebe und das Nasenskelett geben der Nase ihre Form. Das straffe Bindegewebe findet sich in der Nasenhaut und um die Knorpel herum. Es verbindet die einzelnen Knorpelelemente der Nase. Im Alter wird das Gewebe im Körper schwächer, auch das Bindegewebe in der Nase. Eigentlich sorgt das Strukturprotein Kollagen für die Zugfestigkeit und Spannkraft des Gewebes. Aber die Kollagenproduktion nimmt mit steigendem Alter ab. Ein 40-jähriger Mensch hat bereits 10 bis 20 Prozent des Kollagens in seiner Haut verloren. Beim Kollagenverlust wird das früher straffe Bindegewebe zwischen Knorpelelementen der Nase weicher und dehnt sich aus. Das Resultat: Die Nasenspitze senkt sich ab. Auch das Knorpelgewebe verliert seine Eigenschaft: Die Elastizität. Der Knorpelzellverbund lockert sich also mit der Zeit wie ein Gummi, das sich bei langem Gebrauch ausdehnt. Der eigentlich stützende Nasenknorpel stützt dann eben nicht mehr und das schlaffe Bindegewebe drumherum kann sich noch mehr ausdehnen. So wird die Nase im Alter um ein paar Millimeter größer. Bei den Ohren ist es genauso: Das Gewebe erschlafft, dehnt sich aus und hängt durch die Schwerkraft nach unten. Deshalb haben alte Menschen größere Nasen und Ohren. Akromegalie führt zu Überproduktion eines Wachstumshormons Bei einigen Menschen kann man doch sagen, dass die Nase nach der Pubertät wächst. Das Phänomen heißt "Akromegalie". Der Begriff kommt aus dem Griechischen und heißt wörtlich etwa "Vergrößerung der Extremitäten". Ein gutartiger Tumor an der Hirnanhangdrüse führt zur Überproduktion eines Wachstumshormons. Dadurch wachsen Knochen und Gewebe weiter. Das ungewöhnliche Wachstum kann nicht nur die Nase betreffen, sondern auch Hände, Füße, das Kinn und sogar die Zunge. Akromegalie ist jedoch selten: Pro Jahr erkranken etwa drei bis fünf Menschen pro einer Million Einwohnerinnen und Einwohner daran. Forschende aus China arbeiten übrigens an einer biometrischen Erkennung anhand der Nasenlöcher – die sollen fast so individuell wie ein Fingerabdruck sein. Blöd nur, dass die Nase stets größer wird.